II. Berliner Musik-Film-Marathon 2012

II. Berliner Musik-Film-Marathon 2012 Musik in Filmen ist ganz normal, aber das Genre des Musikfilm geht einen Schritt weiter, denn dabei geht es im Film wirklich um die Musik. Wie das aussehen kann, konnte man jetzt über vierzehn Tage in Berlin erleben. Dort fand nämlich der II. Berliner Musik-Film-Marathon statt. Dafür ging es vom 10. bis zum 24. April 2012 in das Kino vom Martin-Gropius-Bau. Über sechs Stunden liefen täglich ganz unterschiedliche Filme, die sich auf die ein oder andere Weise mit Musik beschäftigt haben. Dabei gab es vor allem auch viele Dokumentationen, die Hintergründe von Musikern und Werken gezeigt haben.

Für Filmfans ist das eine großartige Gelegenheit gewesen, für Musikliebhaber aber umso mehr. Vor allem auch deshalb, weil einfach so viele Genres abgedeckt worden sind, zu denen es irgendwelche Hintergrundberichte gab. Ob nun ein Film über den Krautrock in Deutschland, ein Werk zu Pierre Boulez oder sogar zu Soundeffekten, die in Hitchocks „Die Vögel“ zum Einsatz gekommen sind. Neben den gezeigten Filmen gab es aber auch Diskussionen und Panels, auf denen man sich zu verschiedenen Themen des Musikfilms ausgetauscht hat. Ein Überblick dieses zweiwöchigen Events gibt es in den folgenden Absätzen.

Der Berliner Musik Film Marathon in 2012

Dieses Filmfestival fand jetzt schon zum zweiten Mal statt. Da man aber nicht wie beim letzten Mal an den alten Veranstaltungsort konnte, hat man sich dieses Mal für das Kino im Martin-Gropius Bau entschieden. Das ging mit der Hilfe vom Hauptstadt Kulturfonds der Bundesrepublik Deutschland. Vom 10. bis zum 24. April 2012 war der Berliner Musik Film Marathon angesetzt und bot in dieser Zeit wirklich eine große Bandbreite an Inhalten, mit denen man sich dem Thema Musikfilm gewidmet hat. Filme gab es täglich zwischen 18 und 24 Uhr zu sehen, womit aber noch nicht das gesamte Programm abgedeckt gewesen ist. Daneben gab es auch noch Panels und Lectures, bei denen fleißig über das Genre, die Musik und die Künstler gesprochen wurde.

Das Genre das Musikfilms ist tatsächlich sehr alt, wobei man zwischen zwei Ansätzen unterscheiden kann. Der eine ist der Film, in dem Musik eine große Rolle spielt. Man denke dabei nur an die vielen Tanzfilme, in denen laufend Musik gespielt wird. Die andere Seite nimmt Film als Möglichkeit wahr, um sich der Musik auf andere Art und Weise zu nähern. Diese Filme wollen die Musik sichtbar machen, mehr darüber erfahren lassen. Natürlich auch über die Künstler dahinter, von denen jeder seine eigene Geschichte zu erzählen hat. Entsprechend gab es auch ganz unterschiedliche Filme, ob nun Spiel- und Dokumentarfilme oder auch Experimentalfilme.

Als Gäste des Berliner Musik-Film-Marathon hatte man in diesen zwei Wochen viele bekannte Leute, die irgendwie in der Branche aktiv sind. Unter anderem den Musikologen und Autor Albrecht Dümling, die Trautoniumbauer Jürgen Hiller, den Medienkünstler Markus Löffler, den Filmemacher und technischen Leiter der Abteilung Film Deutsche Kinemathek Daniel Meiller, Kamerafrau und Regisseurin Elfi Mikesch, Komponist Josef Anton Riedl und auch Carsten Schmidt vom Musikinstrumentenmuseum Berlin. Es wurden Filme gesehen, darüber gesprochen und auch ganz praktisch Musik gemacht.

Programm des II Musik-Film-Marathons

Programm des II Musik-Film-Marathons Über die zwei Wochen gab es wirklich viel zu sehen. Den Anfang machte am Dienstag, den 10. April, der Film „Gozaran – Time Passing“ von Regisseur Frank Scheffer. Die Musik stammte von Nader Mashayekhi und Arvo Pärt. Es war die deutsche Erstaufführung des Films, der im letzten Jahr in Deutschland und der Niederlande entstand. Regisseur Scheffer ist zudem vor Ort gewesen. Am nächsten Tag wurde der Film „The Voice of Iran: Mohammad Reza Shajarian“ aus Dänemark gezeigt. Auch Regisseur Christian Braad Thomsen ist in Berlin gewesen. Weitere Filme an diesem Abend waren „Gesang der Jüngliche“ und „Helicopter String Quartet“. Beide Filme um und mit der Musik von Karlheinz Stockhausen.

In den weiteren Tagen bis zum Ende des Musik-Film-Marathons wurden noch viele verschiedene Filme gezeigt. Dazu gehörten der Film „Abfallprodukte der Liebe“ von Werder Schroeter, „Pelle Gudmundsen-Holmgreen. Muiskken er et Monster“ von Jytte Rex, „Anaparastasis: Life & Work of Jani Christou“ von Costis Zouliatis, „The Devil and Daniel Johnston“ von Jeff Feuerzeig, „Oskar Sala. Die vergangene Zukunft des Klangs“ von Oliver Rauch und Ingo Rudloff, „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock, und auch „What the Future sounded like“ von Matthew Bate. Daneben gab es auch Vorträge. Unter anderem von Albrecht Dümling zu „Akustische Illustration oder dramaturgischer Kontrapunkt? Zu den Filmmusik-Ideen von Brecht, Eisler und Eisenstein“.

Fazit zum Berliner Musik-Film-Marathon 2012

Der ganz normale Filmfan konnte vielleicht nicht alles spannend finden, doch das Festival richtete sich ohnehin an die Symbiose aus Musik und Film und das konnte man an jedem einzelnen Tag im Martin-Gropius Bau spüren. Dort im Kinosaal gab es über vierzehn Tage viele interessante Filme zu sehen, die allesamt irgendwie einen musikalischen Hintergrund hatten. Dabei gab es viele Uraufführungen und auch die dahinter stehenden Macher waren mit vor Ort. Zudem gab es auch Vorträge, in denen filmmusikalische Themen behandelt worden sind. Letztendlich dürfte auch für den neutraleren Zuschauer das ein oder andere mit dabei gewesen sein.

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